Sonntag, 20. September 2009

GMP OTAIKALELELE

Wa uhala po,
ums gleich vorweg zu nehmen, auch diese Woche war wieder ein einziger Traum mit unzähligen Highlights, aber sie wurde überschattet vom Todesfall Norberts, eines guten Freundes, der hier auf der Farm seinen Lebensabend verbringen wollte, und deshalb letztes Jahr hier her zog. Er hat Krumhuk mit seiner Art unheimlich bereichert, nun ist alles früher zu Ende gegangen als erwartet. Die Nachricht tat hier allen sehr weh.
Der Rest der Woche ist lekka gelaufen. Montag gings über einen Traum von Strecke von Ermo zurück nach Windhoek. Dienstag dann Arbeitsbeginn im ATCK und alles läuft super dort. Start des Tages ist ein Frühstück um 7.30h das mich immer wieder an das Frühstück in Russland erinnert. Eine Art Kascha gibt es dort, Alternative: Das bei Namibiern sehr beliebte Milipap… Habe mich aber an letzteres noch nicht dran gewagt. Von 9.00h bis 12.30h haben die Schüler dann Unterricht, wenn dieser theoretisch ist arbeite ich in dieser Zeit im Büro und helfe bei der Buchhaltung. Wenn der Unterricht aber praktisch ist, dann gehe ich auch mit den Jungs und den zwei Mädels die in der Landwirtschaft ausgebildet werden raus. Mein Aufgabengebiet wird mit der Zeit immer weiter gefächert sein. In den nächsten Wochen winken Computer-Unterrichtsstunden und die Verantwortung für den Gemüsegarten. Martin als ewiger Gärtner – muss ich mich selber noch dran gewöhnen.
Insgesamt macht das aber alles Spaß. Weil die Schule – obwohl auf der gleichen Farm, weiter weg ist, bleibe ich die meisten Mittagspausen (bis 15h) meist in der Schule und mache so Kleinigkeiten falls welche anliegen. Danach ist meist praktisches Arbeiten bis 18h angesagt.
Und dann endet ein langer Arbeitstag und eine Stunde später ist es bereits dunkel. Das ist momentan noch ein bisschen schade. Und kalt wird’s manchmal. Puh. Aaaaber dafür entlohnt der bombigste aller Sternenhimmel, die es geben kann.

ALTES NAM-SPRICHWORT VOL.3: „Afrika is Domino“

YES-JA ERLEBNIS: SMSen in Nam: Zahl eine SMS und bekomme 100 frei pro Tag. Das gibt’s nur hier bei MTC. Wird hier noch zum VHB (Viel-Handy-Benutzer) ! Meine Nummer übrigens: 00264814238180

Das absolute Highlight der Woche gabs am letzten Freitag. Gazza hat mich, Julia und meine Mit-Freiwilligen Chrisi und Fabi zu einem Open-Air Konzert in der University of Namibia eingeladen. An unserem Treffpunkt irgendwo auf einem Parkplatz einer Shopping-Mall in Windhoek kam die GMP-Crew mit fünf Autos angeheizt – man hatte das Gefühl da kommt der Präsident, so aufgereiht sind die gefahren. Wir sollten mit unserem Auto folgen, aber sie hättens eilig… Nun, ein Defender kann halt mal mit einem BMW M3 nicht mithalten und so verloren wir Gazza und 100% die Orientierung. Per Cellphone versuchten wir uns zusammen zu fahren, nach etwa 20 Minuten klappte das auch und am Uni-Tor angekommen konnten wir durch die Hochsicherheits-Schleuse, wo unsere Autos und wir von oben nach unten, von vorne nach hinten tutto completto durchsucht wurden.
So spektakulär die Fahrt und die Kontrolle war – so spektakulär war dann auch der Auftritt. Gazzas mit ca. 10 Tänzern und Tänzerinnen. Ich kann schwer abschätzen wie viele Zuschauer dabei waren, aber die, die dabei waren sorgten für eine Atmosphäre, an die nicht ein Konzert in Deutschland auch nur annähernd ran kam. Logisch! Als Gazza dann als Überraschung Postkarten (!) ins Publikum warf rissen sich die Fans die Karten aus den Händen, es bildeten sich Schlägereien und die Security griff mit Schlagstöcken ein. Für einen Moment dachte ich die Situation gerät völlig außer Kontrolle, als sich bereits die Absperrung öffnete und erste Leute versuchten den Zwischenraum zwischen Absperrung und Bühne, wo wir uns befanden zu überwinden. Die angeheizte Stimmung setzte sich fort, als Gazza an den Zaun kam und alle versuchten ihn nur ein einziges Mal zu berühren. Absolut verrückt, aber er ist hier nun mal das Idol schlechthin!
Anschließend fuhren wir mit Gazza und der Crew noch durch die Stadt um einen gemütlichen Club zu finden, wo alle Platz finden. Nach einer Stunde fanden wir dann Platz in der „Fashion-Bar“, wo wir noch ein paar Stunden feiern konnten. Zwischendurch hielt Gazza noch an einer Tankstelle und kaufte Chicken für alle. Kult!
Gestern hatten wir mit den Farm-Mitgliedern Grundsteinlegung unseres neuen Hauses, Dieses ist nun schon ziemlich weit und ich hoffe, dass wir Ende Oktober, Anfang November einziehen können. Det wird schön, sach ick Euch!
Abschluss der Woche war dann eine Farmrundfahrt heute und was soll ich sagen. Endlich! Ich habe Zebras gesehen.
Bis Dienstag zur Nam-Feeling-Kurve,
Euer Martin

1 Kommentar:

Swetlana hat gesagt…

Wow! Ich bin begeistert! Freue mich sehr, dass Du in Nam - auch dank Gazza - so eine schöne Zeit hast.