Donnerstag, 29. Oktober 2009

NamFeelingKurve WOCHE 5,6 und 7


Die NamFeelingKurve konstant auf 9! Nehmts Euch zu Herzen: "Müsst ihr unbedingt erleben hier"

Sonntag, 25. Oktober 2009

Der Gepard mit drei Beinen


Grüezi miteinand,

viele dunkle Wolken, Gazzas Büro in der Bismarck-Straße, zwei Mal die Ortseinfahrt von Okahandja, nette Schweizer, eine spektakuläre Zebraherde und einen Gepard mit nur drei Beinen – diese Woche hab ich wieder ne’ Menge gesehen.


DAS FIESESTE TIER DER WOCHE (neue Kategorie) Rote Wespen – Freitag einen bösen Stich in den Nacken bekommen!


Die Woche begann mit einem Ausflug des ATC nach Okahandja – Donnerstag gabs, weil’s so schön war, gleich noch einen. An diesem Tag redete Stephen Barrow gefühlte 21 Stunden über Effective Microorganisms – die Nacht zuvor war jetzt nicht sooo kurz und der Vortrag – obwohl nicht uninteressant – recht anstrengend. Jedenfalls: Wenn ihr Fragen zu „EM“ habt – nachdem ich gefühlt drei Nächte hintereinander davon geträumt habe – bin ich Experte auf dem Gebiet.


KULINARISCHES HIGHLIGHT: (diesmal nicht mein Highlight, sondern das der ATC’ler) Cordon bleu in der Okahandja Lodge – als Dessert: Eis mit frischen Erdbeeren. (haben die noch zwei Tage später von geschwärmt….)


Mittwoch war ich mit einem Doku-Team aus Deutschland in Windhoek unterwegs. Für die Expo 2010 in Shanghai und fürs ZDF drehen die derzeit eine Dokumentation mit dem Arbeitstitel „Cool oder Uncool – Jugendkultur in fünf Partnerstädten von Berlin“. Windhoek ist eine davon. Zusammen waren wir bei Gazza und später noch beim ATC und bei uns zum Essen. Sehr nett gsi. Apropos:


Seit Donnerstagabend sind unsere Schweizer Freunde, die Eglis zu Gast in Namibia – gemeinsam mit ihnen haben wir eine wunderschön rennende Zebraherde auf Krumhuk gesehen und auf Düsternbrook, der ältesten Gästefarm Namibias, Geparde und Leoparde. Den Drive habe ich zwar nicht mitgemacht – in der Zeit bin ich aber mit Julia und Sophia durchs Gelände gelaufen, gucke nach links, sehe ein umzäuntes Gebiet und einen Gepard unter einem Baum chillen. Als dieser aufstand und sich uns näherte, waren wir schockiert. Franz (oder Franzi, falls Weibchen), hatte nur drei Beine. Mein erster Gedanke: Ich will spenden. Ehrlich! Für eine Prothese oder so etwas. Diese Raubkatze tat mir so leid. Aus ihrem schon großen Käfig starrte sie auf potentielle Beute und kann nichts machen, nicht mal, wär der Zaun weg. Ein Jammer.

Also: Sammelt!

Euer Martin


Dienstag war Stromausfall auf Krumhuk, daher keine NamFeelingKurve. Ab sofort, aufgrund Zeitmangels nur noch Donnerstags und Sonntags Blogeinträge. Jede Woche Donnerstag im Wechsel NamFeelingKurve und PersonalityBox und Sonntags wie gewohnt den Bericht aus Windhoek.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Peng! 21,8 Kilo

Wa aluka,

eines der ersten Dinge an die man sich in Namibia offenbar gewöhnen muss sind die - Farmer. Hier ist es natürlich wie überall: Es gibt solche und solche.

An die Krumhuker Farmer Ralph und Ulf beispielsweise kann man sich sehr leicht und gerne gewöhnen. Der eine wirkt vielleicht manchmal was knurrig, der andere ist eher der besonnene Typ Farmer. Beide sind aber mit dem Herzen dabei und denken über den kommerziellen Erfolg hinaus.

Beim Farmertreffen des „Windhoeker Farmervereins“ am vergangenen Mittwoch bei uns im Agricultural Training Centre habe ich auch andere kennen gelernt. Sau unwohl hat sich der Martin dort gefühlt. Denn die alteingesessenen Farmer, die offensichtlich ihre Farmen seit der Kaisergeneration hier haben, wirkten auf mich teils wie hängen geblieben in dieser Zeit.


KULINARISCHES HIGHLIGHT: Amarula, Amarula, Amarula – rula, rula!


Der Höhepunkt - als eine Frau, die 21,8 Kilo Braaifleisch brachte, nachher wie von der Tarantel gestochen in die Küche schritt, in der unsere Mädels das Fleisch schneiden sollten und dort anfing zu behaupten das Fleisch gestohlen worden sei. Sie bestand auf ein erneutes Wiegen. Dumm für sie, dass es nach wie vor exakt 21,8 Kilogramm waren. Anstatt sich zu entschuldigen fing sie nun an zu wettern: Die Leute seien unfähig das Fleisch zu schneiden und überhaupt habe niemand eine Ahnung etc.

Mit diesem Erlebnis habe ich erstmals eine sehr unangenehme Seite in diesem Land kennen gelernt – dennoch: Es gibt auch Farmer, die der Landbauschule vorher skeptisch eingestellt waren, nun aber sehr wohl die positiven Effekte schätzen und den Studenten sogar Fleisch gespendet haben.


YES-JA ERLEBNIS: Caro und Ferdi sind seit Montag wieder im Land!


Am nächsten Tag hieß es: Wenn der Vater mit dem Sohne einmal ausgeht – in den Busch zum jagen! Der tote Oryx stand ja noch aus. Donnerstag gegen 18:30h machte es das erste Mal Peng. Mein Vater traf den Gemsbock zwar, doch der wackere Bursche machte sich noch mal auf. Etwa eine Stunde später sollte es noch mal knallen. Denn als es zu Dunkel war, konnten wir nicht weitersuchen und mussten den Heimweg antreten. Dort angekommen, stellten wir den offenen Land Rover dahin wo er gehört, nämlich in Ralphs „Garage“.

Papa entlud die Wumme, im sicheren gewissen drei Patronen im Magazin zu haben. Nunja – es sollte sich rausstellen: Es waren derer vier! Mein Vater, er saß hinten, ich vorne, drückte ab und im nächsten Moment hatte ich taube Ohren und ein konstantes Piepsen im Trommelfell. Bäng! Ralphs Wellblech hat nun ein Loch, aber wir haben überlebt, die Waffe war nach oben gerichtet. Gott sei Dank. Als der Gemsbock am nächsten morgen dann Tod aufgefunden wurde, war alles super und jeder glücklich.


Apropos Peng und so: Ich glaub ich hab ein neues Hobby gefunden. Mit dem Luftgewehr Baboons abknallen. Baboons – das sind die dunklen, namibischen Paviane, die sich’s normalerweise immer an der Straße gemütlich machen. Neuerdings kommen sie auch aufs ATC Gelände und das sollten sie lieber nicht mehr wagen, denn dann steh ich ab jetzt bereit. Man kann sie ja nicht damit töten, aber weh tun wird ihnen ein Treffer schon und das soll er ruhig…

Drückt mir die Daumen, dass mir noch mal einer vor die Flinte spaziert.

Ebenso am Samstag war wieder mal time to celebrate! Gazzas Channel O Nomination Party im Zoopark stand an – diesmal mit Ausnahme einiger Räubereien, ging alles friedlich zu!

In diesem Sinne: Alles beste!

Euer Martin


DIE PERSONALITY BOX AUCH NUR NOCH ALLE 14 TAGE. DIE NÄCHSTE AUSGABE ERST AM 29.10.2009

Sonntag, 11. Oktober 2009

Das "Quickly-Kudu-Problem"

Moin, Moin,

Krumhuk liebt Party. Letzte Woche Ees, diese Woche schon wieder celebration. Mit der ganzen Farm wurde am Samstag (anstatt Deutschland-Russland zu gucken – yes ja WM 2010 – wir kommen und ein Grund mehr für Euch nach Afrika zu stürmen) gefeiert. Wirklich nett ist das gewesen. Der Höhepunkt als die kleinen Farmkinder begonnen haben zu singen. Unglaublich schön!

Man könnte meinen der Alltag hält Einzug hier in Namibia –und obwohl das in manchen Bereichen vielleicht schon so sein mag, kann man das doch nicht sagen. In Namibia scheint ständig irgendwas los zu sein. Immer ist alles anders als man glaubt, es gibt weniger diese Berechenbarkeit „heute das – morgen dies – übermorgen das andere“. Hier lebt man im Hier und Jetzt und planen kann man quasi vergessen.

In der vergangenen Woche wurde dennoch was geplant. Zwei Geburtstage an einem Tag. Mein Papa und Chrisi von Borstel (immernoch meine Mit-Prkatikantin) feierten am Freitag. Der eine hier, die andere später noch in Windhoek, wo an diesem Freitag, da vermutlich Anfang des Monats, nicht so viel los war. War aber dennoch schön.

Heute war noch jagen auf Krumhuk angesagt. Die Mäuler im ATC müssen nämlich gestopft werden und weil da grade Not ist, heißt es schleunigst: Oryx töten, Oryx aufschneiden, Oryx essen.


ALTES NAM-SPRICHWORT VOL.6: „Alta, Du bis so lellek!“


Mit meinem Vater und Mathias, einem der wenigen noch echten Buschmännern (Donnerstag mehr in der PERSONALITYBOX), ging es los. Es ist schon verrückt mit Mathias auf Pirsch zu gehen. Plötzlich bleibt er stehen, läuft langsam weiter wie Monk, guckt, bemerkt kurz „da – Hyänenspuren“ und deutet nach links, dort seien Oryx-Bullen. Vorgegeben war nämlich: Nur Oryx-Bullen zum Abschuss freigegeben. Diese Vorgabe wies sich als sehr schade heraus, denn etwa 10 Minuten standen wir einem so was von schönen und mächtigen Kudu-Bullen Auge in Auge, doch der durfte nicht geschossen werden, sonst nimmt man den Jägern Trophäen weg. Als er sich dann irgendwann entschied doch weg zu laufen, tauchten plötzlich, aufgeschreckt vom Kudu doch viele Oryx auf. Da es der Kudu-Bulle dann plötzlich doch zu eilig hatte, war die Chance, die Gemsböcke zu erlegen dahin. Mathias nannte das ein „quickly-Kudu-Problem“. Am Dienstag früh morgens soll ein neuer Versuch gestartet werden – diese 3 Stunden auf der Farm waren aber wieder einfach zum träumen schön – Geländewagen fahren eingeschlossen.

Euch eine schöne Woche, bis Donnerstag!

Martin

Donnerstag, 8. Oktober 2009

DiePersonalityBox - Springbock Emo


Das einsamste Wesen auf der Farm und womöglich ganz Namibias ist ein Springbock. Völlig isoliert vom Rest seiner Artgenossen lebt Emo auf bescheidenen 100m².

Quasi im Vorzimmer der goldenen Aue ruht und grast er täglich ohne jeglichen Anschluss an die zivilisierte Welt der restlichen Truppe. Immer an der gleichen Stelle, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit. Das macht ihn sympathisch und sein Anblick lässt alle Herzen höher schlagen, obwohl das eigentlich sicher nicht in seinem Sinne ist.

Dennoch: Über die Gründe des jämmerlichen Dahinvegetierens streitet man sich auf der Farm. „Der hat scheiße gebaut und musste raus aus der Gemeinschaft“ argumentieren die einen. Die anderen sagen es handle sich bei Emo um einen Verschwörungstheoretiker, vor dem alle flüchten, weil seine Prophezeiungen schlecht für das Kharma des restlichen Tierbestandes seien. Es gibt sogar welche die meinen, Emo sei ein Überbleibsel aus der deutschen Kolonialzeit – Kaiserreich und so. Er genieße daher nicht allzu große Beliebtheit. Der Großteil, zu dem auch ich gehöre glaubt aber schlicht und einfach er ist vom Naturell halt das was man bei uns einen „Emo“ nennt. Deshalb heißt er schließlich auch so – und der Name - das ist bekannt, kommt nie von irgendwo!

Mehr Informationen jeden Sonntag und alle 14 Tage Dienstags gibt’s die NamFeelingKurve.

Dienstag, 6. Oktober 2009

NamFeelingKurve WOCHE 3&4


Von 4 auf 8 in zwei Wochen. Freunde, et jeiht rauf!
Man is das lekka hier!

Sonntag, 4. Oktober 2009

Nam Flava

Yes-Ja Nam-Freunde,

in Namibia ticken die Uhren anders – und das ist auch gut so. Dennoch war Ees (www.eesy-ees.com) am gestrigen Samstag für 11 Uhr angekündigt, schließlich stand er aber erst um 14.15 Uhr auf der Matte, was aber gar nicht schlimm war. Er hat auf Krumhuk Teile seines neuen Musikvideos „Again N Again“ aufgenommen, Jung und alt auf der Farm hatten gaudi, Ees die Bilder, die er sich vorgestellt hatte – in sofern ein voller Erfolg. Und jetzt sind einige von uns bestimmt auch zu sehen. Im Netz und auf allen Musiksendern dieser Welt ;)


ALTES NAM-SPRICHWORT VOL.5: „Imma bikkie Käse auf’n Braai ettan“

In der nächsten Woche werde ich schon befördert, Freunde! Zum Minister für „Computer-Technologie und soziales“. Denn die Computer sind nun angekommen und alle sind heiß drauf endlich mit den Mühlen zu arbeiten. Mich eingeschlossen, des wird sicher nett.

Die Wochen hier in Namibia gehen so unfassbar schnell vorbei. Ratz Fatz is auch schon wieder Wochenende und bei dem Gedanken, dass ich von so schnell vorbeirauschenden Wochen, nur noch weniger als 50 habe, beunruhigt mich.

Was anderes, was mich beunruhigt: Seit nun etwa 2 Wochen Träume ich wie beklopp. In Deutschland eigtl. nur selten geträumt, träume ich hier unter dem atemberaubenden Sternenhimmel und dem derzeit sicher Einflussnehmenden Mond quasi komplett durch. Und was für nen Schmarn. Heidis Hundebabys, die noch ganz klein sind, werden in meinen Träumen in ihrer Form unverändert – etwa 7mal größer und sehen dadurch aus wie kleine Monster oder ich werde in der Nacht im Auto überfallen und mit zwei Waffen bedroht – so realistisch, dass ich das Schießpulver riechen kann. Hinzu kommen Träume von weiteren belanglosen Situationen. Et is verrück’!


KULINARISCHES HIGHLIGHT: 7-Gänge Menu im „Gathamann“ – Von A wie Austern bis Z wie allerZartestes Springbock-Filet. Dazu Champagner, zwei Weißwein Sorten, ein roter, einmal Port mit dicker Käse-Platte und dem traditionellem Espresso zum Abschluss. Danke Hanno! Afrika=Europa, oder besser!


Das Kontrast-Programm gabs schon am nächsten Morgen und die Qual der Wahl: Porrage oder Milipap. Letzteres habe ich gezwungenermaßen mittlerweile probiert: Wie drück ich’s am Geschicktesten aus? Nicht so lekka…

Gibt aber durchaus Leute, die das mögen. Fabian, mein Mit-Praktikant kocht sich’s freiwillig – morgens, mittags und abends.

Kapier’ ick nich, raff ick wieda nich – muss ick aber wohl auch nich!


Euch ne Bomben-Woche!

Viele Nam-Grüße,

Machtin

Donnerstag, 1. Oktober 2009

DiePersonalityBox - The black Alva



„Die schwarze Alva“ heißt im richtigen Leben Unumueni Kandirikirira – zugegeben, kein leichter Name. Dankenswerter Weise ähnelt sie auf so verrückte Art und Weise Alva Brodesser, dass ich sie prompt nur noch „The black Alva“ nenne, weil sie – vorausgesetzt sie wäre weiß, eine Zwillingsschwester von Alva sein könnte. Weiß nicht ob da irgendeine schwedische Kreuzung im Stammbaum von Familie Kandirikirira existiert – muss ja, eigentlich.

Alva wird im ATCK in der Hauswirtschaft ausgebildet. Wenn Alva und ihre Kolleginnen lächeln geht die Sonne auch an düsteren Tagen wie diesen auf. Meistens hat sie eine Haube auf dem Kopf, denn sie salzt u.a. das Essen, welches ich täglich verzehren darf.

Im Prinzip ist Alva eine sehr ruhige und angenehme Zeitgenössin und ihre Anwesenheit im ATC möchte ich nicht missen.

Alva ist 22 Jahre jung und bereits Mama von einem Kind. Man hat mir erklärt das sei hier halt so. Gibt mehrere die entweder schon ein Kind haben oder eines erwarten.

That’s Africa.

Mehr Informationen jeden Sonntag und ab jetzt nur alle 14 Tage Dienstags die NamFeelingKurve