Sonntag, 27. Dezember 2009

Familienzeit

Ho, ho, ho,
Weihnachtszeit, Familienzeit! Und so verbrachte ich die vergangene Woche überraschender Weise im Kreise meiner lieben. Die Tage waren eine Abwechslung aus Entspannen, Schwimmen, Schlafen, Essen, Trinken, Entspannen usw. Zum Beine hoch legen und Familienplausch halten. Aber 9 Leute im Haus plus 5 Hunde bedeutet gleichzeitig auch Lärm. Insofern füge ich zur Abwechslung auch die Wörter Stress und Unruhe hinzu! Unter unserem – schon wieder den korrekten Namen des Busches vergessen, egal: Unter unserem Baum standen wir dann wieder einmal so, wie das früher gute alte Tradition war. Und dann hatten wir auch noch so was wie „weiße Weihnachten“ in Deutschland. Es tröpfelte. Nicht viel, aber immerhin! Die Besucher hatten dann das deutsche Weihnachtsfeeling und alle Namibier dankten dem Christkind dafür wahrscheinlich besonders. Ab Dienstag ist es dann vorerst vorbei mit Entspannen: Im afrikanischen Kleinbus geht es nach Swakopmund zum feiern ins neue Jahr!!! Wie das dort läuft, obs da statt Zebras mal Delphine zu sehen gibt – erfahrt ihr aus erster Quelle. Der „SwakopReport“ folgt in exakt 7 Tagen!
Kommt gut ins WM Jahr,
Euer Martin

Sonntag, 20. Dezember 2009

Sowas von nicht allein

Kuckuck,
angesichts des vierten Advent, fasse ich mich heute kurz. Meine Familie ist nun komplett in Namibia angekommen. Und außer Caro sind auch schon alle hier im Haus.
Ich bin immer noch in Namibia. Südafrika wurd’ also nischt mehr. Als Trost sollte es heute in den Norden des Landes gehen. Geplant war eine WerbeTour für die NamCola, die Namibische Ausgabe der Coke. Leider auch ins Wasser gefallen und auch Swakopmund an Silvester steht auf der Kippe. Glaub’ das ist wirklich nicht mein Monat, der diesjährige Dezember
Ansonsten habe ich nun Urlaub – doch wie gesagt, anstatt auf Tour zu gehen, chille ich jetzt halt hier mit der Familie. Das ist nicht so abenteuerlich, aber auch ganz schön!
Und jetzt kann ich wenigstens meine Techniken als „Turmspringer ohne Turm“ ausfeilen.
Man kann doch überall was positives rasuziehen….
Am Donnerstag kommt das Christkind – und die letzte NamFeelingKurve des Jahres. Bis dahin, Kling’ Glöckchen Klingelingeling.
Euer Martin

Sonntag, 13. Dezember 2009

Abschiedsstimmung


Awweee,
Ein toter
Baboon war am Samstag der letzte der gehen musste. Am Ende einer Woche, die ganz im Zeichen von Abschieden stand.
Begonnen hat alles am Dienstag. Leonard, Antonio, Hilaria, Mary, Rowan, Nelson, Jean-Claude und Ben dürfen leider nicht noch ein Jahr hier lernen. Das gab Tränen und Enttäuschungen, aber letztlich kann man nichts dran ändern und die die bleiben dürfen haben es auch verdient. Trotzdem fiel es schwer diese netten Leute wieder in die Ungewissheit gehen zu lassen, nachdem sie sich echt entwickelt haben in dem Jahr.





Einen freudigen Abschied konnten wir dann auch noch feiern – am Samstagmorgen. Denn die Hühner des ATC wurden von einem gefährlichen Affen bedroht. Einer dieser bösen Baboons. Doch Maurice war gnadenlos und sorgte mit Kopfschuss dafür, dass Hühner und Zweiohrküken gerettet sind. Er musste also auch Adieu sagen.
Ob ich noch mal Abschied nehmen darf und nach Südafrika reisen kann – entscheidet sich Montag. Dann kommt ein dicker Stapel bearbeiteter Anträge zurück. Hofft mal für mich mit, dass meiner dabei ist. Falls ja, folgt an gleicher Stelle morgen ein „Allein unter Vuvuzelas“ Spezial! Falls nicht – nicht!
Übrigens: Jedem Abschied folgt ein herzliches Willkommen: Mittwoch kommen Georg und Hannah, am Freitag Rike und irgendwann dazwischen Caro! Weihnachten mit der ganzen Familie wird sicher toll – wenn denn mal die passende Stimmung aufkommen würde. Also: Glühwein einpacken!

Euer Martin

Donnerstag, 10. Dezember 2009

NamFeelingKurve WOCHE 12&13

Kein Südafrika und 8 ATCler mussten gehen. Das waren keine guten Wochen! Auf das es besser wird! Awee, Euer Martin

Sonntag, 6. Dezember 2009

Das Christoph Hahne Feeling


Moin,

hier schreibt ein deprimierter Martin! Denn diese Zeilen hätten auch gut und gerne aus Kapstadt kommen können. Doch der Mainliner, mit dem meine Mit-Praktikanten am Freitagabend gen Südafrika zum Zwischenseminar gereist sind- ist ohne mich gefahren. Das hängt, wie vergangene Woche angesprochen mit meinen Visa-Problemen zusammen.

Die Behörden arbeiten hier einfach noch hundert Mal langsamer als in Deutschland!!! Mich trifft aber auch zumindest eine Teilschuld, weil ich etwas später war mit meinem Antrag, als Fabian und Chrisi, die jetzt fahren konnten! Das ist gleich aus mehreren Gründen furchtbar bitter! Einerseits hatte ich mich jetzt doch arg auf das Seminar gefreut, nachdem das Vorbereitungsseminar kult-verdächtig gut war (Vielleicht wird’s noch was von 17.-21. Dezember)! Des Weiteren hat mich Kapstadt immer schon gereizt und das wäre mal ne prima Möglichkeit gewesen diesen Flecken Erde zu betrachten!

Macht Euch auf einen Sturzflug der NamFeelingKurve am Donnerstag gefasst – bin in keiner guten Verfassung! Zudem bin ich nach knapp 3 Monaten erstmals richtig angenervt von der Dauerhitze hier! Mittlerweile schließe ich die Hoffnung nach dunklen Wolken und Regen in meine Gebete ein.


NEUES EeS-VIDEO ’AGAIN N’ AGAIN’ ONLINE: Krumhuk war u.a. Drehort – klickt Euch rein: www.youtube.de

Abseits der schlechten Nachrichten habe ich in der letzten Woche dann doch eine wichtige Erfahrung mehr gemacht. Ich habe nur 5 Monate nach dem Ende meiner Schulzeit die Seiten gewechselt! Ich hätte diesen Eintrag auch das Jutta-Röttgerding- oder das Ute-Klinke-Feeling nennen können, aber weil auf den Tischen der Schüler Taschenrechner lagen, passte das Hahne-Feeling am Besten. Ich habe nämlich tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben eine Klausur überwacht. 1 Stunde von 3 ½ saß ich mit strengem Blick und aufmerksam wie ein Erdmännchen vor den Studenten! Was kamen da nicht für grausame Erinnerungen hervor, als sich Hendrik, Susi und co. irgendwas aus den Fingern saugten. So erging mir das früher auch – aber hiermit ist klar: Als „Lehrer“ hat man echt die gechillteste Zeit, wenn ich das jetzt mal so vergleiche…

Ok, ok – korrigieren musste ich das ganze nicht und die Entscheidung, wer diesen Ort am nächsten Mittwoch verlassen muss (8 aus 17), muss ich auch nicht treffen – insofern habe ich auch einfach nur einen kleinen Teil des „Being teacher“ erfahren – aber der war ganz angenehm.

Der nächste Dienstag wird dann sicher tränenreich. Denn wie gesagt. 8 von 17 Landwirtschaftsstudenten müssen das ATC verlassen. Das wird deshalb schon so hart, weil die hier wirklich ein zweites Zuhause gefunden haben und jetzt wieder in ein Leben zurück geschossen werden, wo man wirklich nicht weiß, was aus ihnen wird! Die anderen bleiben noch ein Jahr und werden dann ihre Ausbildung hoffentlich erfolgreich abschließen!

Ab 9. Dezember sind 4 Wochen Sommerferien – und ich werde wahrscheinlich ins Kühemelken eingeweiht!

Einen schönen zweiten Advent!

Martin

Sonntag, 29. November 2009

Badesaison eröffnet


Awee,

zum Neidisch werden ein Satz für alle, die der deutschen Kälte ausgesetzt sind: Für mich is jetzt endgültig Sommer in Namibia! Seit diesem Wochenende ist deshalb auch planschen angesagt. Das klingt jetzt erstmal nach Widerspruch, wenn man weiß, dass in Namibia ja eigentlich Regenmangel herrscht. Aber wir haben hier dem Herr sei Dank ein eigenes kleines Reservoir und dies wurde heute nun auch von mir eingeweiht.

Die Woche startete mit einem vom Zug überfahrenden Kudu. Ein Drama vor allem deshalb, da es in sich ein kleines Kalb getragen hat. War alles nicht so schön anzuschauen, aber hier unterscheidet sich die europäische Sichtweise wieder stark mit der der Afrikaner. Ohne Probleme sichern die sich Organe und co.! Paulus, der treueste aller Arbeiter im ATCK konnte seiner Familie sogar mit Stolz den Kopf mitbringen. Mögen sie ein genussvolles Abendmahl gehabt haben!!!

Kommendes Wochenende möchte ich mich eigentlich aus Kapstadt melden, aber meine Reise zum Zwischenseminar steht momentan noch immer in den Sternen. Ich habe hier enorme Probleme mit dem Amt und meiner Aufenthaltsgenehmigung. Denn noch habe ich keine längere Erlaubnis und wenn ich so nach Südafrika reise kann ich das ohne Probleme machen, nur wieder rein nach Namibia käme ich voraussichtlich nicht. Zumindest wäre das ein Risiko an der Grenze. Jetzt betet für mich, dass ich meinen Bescheid noch vor Freitag bekomme. Wollte eigentlich schon am Mittwoch fahren um auch bei der Auslosung der WM-Gruppen schon was WM Luft schnuppern zu können – aber das habe ich mir bereits abgeschminkt! Jetzt soll die 18 Stunden Busreise Freitag angetreten werden – doch die guten im Office sollten sich sputen!

Fakumoooona, nen schönen ersten Advent!

Euer Martin

Sonntag, 22. November 2009

Türkisch für Anfänger

Allah, Allah,
wir haben Besuch aus der Türkei. Meine Tante Bettina und ihr Sohn Can sind momentan und noch bis Dienstagabend im Land. Das ist wirklich schön, weil ich beide lange nicht mehr gesehen habe. Zusammen mit ihnen haben wir hier eine witzige Zeit.

Gestern etwa sind wir zur „Night of the Jumps“ gefahren. Eine ganz schön spektakuläre Angelegenheit, weil die MotoCross Freestyler wirklich Sachen mit ihren Maschinen machen, die nicht ganz dicht sind. Can als Vize-türkischer Meister im MotoCross hatte den Besuch angeregt und so sind wir alle dabei gewesen. Das hat Spaß gemacht und in Windhoek war mal richtig was los.

KULINARISCHES HIGHLIGHT: Oryx mit Camembert im „Gourmet“. Dazu drei Kroketten. Am Vortag ein Rotwein im Nice namens „Andreas“ – der war auch verdammt gut.

Die erste Woche im neuen Haus war spitze. Aufgrund der verpassten PersonalityBox wird im unteren Bild jetzt das Geheimnis um den Namen gelüftet!

BILD DER WOCHE: Ganz einfach – das neue Haus! Ein Knaller - aus Lehm gebaut. Oben das Haupthaus, unten das Gästehaus und momentan sozusagen mein Privathaus… J

Das Wort „Naua“ bedeutet in den Sprachen Otjiherero und Oshivambo „schön“.

Bildbeschreibung: Oben (v.l.) Das Haus mit Terrasse von hinten, das noch nicht gefüllte Pool, die Küche, 2 mal das Wohn- und Esszimmer Unten: Das Gästehaus von außen, ein Teil meines Zimmers, das Gästehaus von außen

In Namibia ist derzeit ganz dick Wahlkampf angesagt. Mitte der Woche, also Mittwoch – gab es auch hier ganz in der Nähe des ATC eine Wahlkampfveranstaltung der DTA (keine Ahnung was das heißt). Die lief genauso ab, wie ich mir den Wahlkampf in Afrika immer vorgestellt habe. Ein kleiner Tisch unter einem Baum, drei Redner vor etwa zwei Dutzend Menschen. „Viva DTA“ wurde oft gesagt, ansonsten habe ich nicht viel verstanden, weil die auf Afrikaans geredet haben. Und ich habe gemerkt wie beeinflussbar die Afrikaner sein können. Hatte am Nachmittag noch mit den Studenten gesprochen und sie gefragt was sie wählen: „Swapo power“ sagt der eine, der andere „RDP“, der nächste „gar nichts“. Nach der Veranstaltung habe ich noch mal gefragt: „DTA“ sagt der eine, der andere „DTA – die Ovambos von der Swapo kann man nicht wählen, die sind so korrupt“.

Ich glaube die setzen sich hier gar nicht mit den Programmen der Parteien auseinander. Für die DTA ist das sehr gut – und die sind immerhin bestimmt besser, als die Swapo.

Bis nächste Woche, gülle gülle!

Martin

Sonntag, 15. November 2009

Der Umzug

Liebe Freunde,

tja. Heute melde ich mich schon aus unserem neuem zuhause. Und was soll ich sagen. Es ist ein Traum!

Aber der Reihe nach:

Die letzte Woche war irgendwie eine der stressigeren Sorte. Im alten Haus war alles schon in Aufbruchsstimmung und so war die wenige Freizeit des Tages am Abend, wenig entspannend. Am Freitag gings dann aber los mit dem Multi-Kulti-Transport. Mit einem voll gepackten indischen Auto, einem mächtig geladenen deutschen Anhänger ohne Zulassung für die Straße, quer durch die afrikanische Steppe. Abenteuer pur.

Im neuen Haus angekommen gings ans ausräumen und ans putzen und nun glänzt mein neues Zimmer! Ich bin heute einfach nur glücklich mit diesem Zimmer, diesem Haus, diesem Grundstück, diesem Blick, dass ich denken könnte „Ich bleib’ gleich hier“…


Am Morgen auf der Terrasse gleich Oryx den Schildkröten-Berg hoch spazieren gesehen.

Die kommende Woche werden noch weiter Arbeiter auf unserem Gelände sein um Außenarbeiten abzuschließen und am Donnerstag könnt’ ihr mehr über das Fellnersche-Traumhaus erfahren, dann wird in der PersonalityBox auch der Name des Hauses verraten!!!


NO-NEIN ERLEBNIS: (anstatt yes-ja, versteht ihr!?) Weihnachtsvorbereitung im 30 Grad warmen Namibia ist ein einziger Terror. Im Maerua Mall, dem größten Shopping-Center Windhoeks lauter kitschige Weihnachtsdeko. So etwas Unpassendes habe ich das letzte Mal gesehen, als ein Gepard nur drei Beine hatte. Dieser amerikanische Santa-Claus-Kitsch passt einfach nicht nach Afrika. Doch Namibia scheint sich Loriots Worten „Früher war mehr Lametta“ anzupassen und holt nach, was Opa Hoppenstedt vermisst. Lametta an jeder Ecke.


Ich habe nun auch meine erste Lektion als Fahrlehrer gegeben. 6 Jungens vom ATC wollten mal wissen, wie sich das führen eines Automobils anfühlt. Das auf Englisch zu erklären, ohne das ich wusste was „Kupplung“ heißt hat echt spaß gemacht… Ich glaube die wissen jetzt wenigstens das deutsche Wort…

Bye, bye,

Martin

Donnerstag, 12. November 2009

NamFeelingKurve WOCHE 8&9


NamFeelingKurve auf 8 abgestürzt. Karneval in Namibia is halt doch nicht dat selbe... Trotzdem: Man ist das lekka hier!

Sonntag, 8. November 2009

Kölsch op Afrikanisch

Leev’ jecken,

nur noch wenige Tage und in Köln und Umgebung beginnt die fünfte Jahreszeit. Natürlich etwas, auf das ich im 8400km entfernten Namibia nicht verzichten kann – und darf!

Darum wurde sich die letzte Woche im ATC schon mal eingeschunkelt. Ich bin hier schließlich als Botschafter der rheinischen Lebensart – und deshalb habe ich mit den Afrikanern fleißig Kölsch gelernt! Das ist gar nicht so einfach für die, aber sie schlagen sich wacker!

Das erste Resultat vom kulturellen Austauschprogramm „Africa meets Kölle“ kann sich sehen lassen – Weltpremiere exklusiv auf dieser angeklickten Seite!



Am Mittwoch um 11:11h namibischer Zeit werde ich auf jeden Fall mit Kandundu, Unumuini und co. feiern!


KULINARISCHES HIGHLIGHT: Abschiedsessen bei Kurt und Regula – den Schweizern! Es gab passend Afrikanisches Fondue (Kudu Fleisch auf den Spieß und rein in heißes Öl!). Dazu Kartoffel Gratin – herrrlisch!


Zu Beginn der Woche wurde ich von übersinnlichen Kräften überzeugt. Eine Frau hat unser beinahe fertiges Haus (in einer Woche wird umgezogen) auf Wasseradern etc. untersucht. Hielt das für Hokuspokus, habe es dann aber selber gespürt, als sie mir ihre Hand gab und die Wünschelrute ausschlug. Das war ne verrückte Power und bei mir hatte das zuvor nicht funktioniert! Beruhigend: Nur etwa 3% der Menschen können das!


YES-JA ERLEBNIS: Baustellen-Erlebnisse… Immer wieder unglaublich witzig mit Fritz, dem Bauleiter und Franz, seinem dicken Sohn! Viel läuft schräg, aber das macht’s grad interessant!


Am Sonntag wieder ein Todesfall in Namibia. Es ist wirklich unglaublich hier: Ein Schicksalsland! Heute starb Uschi, eines der Welpen von Heidi. Sehr traurig!

Mittwoch übrigens viel Spaß an alle, die sich morgens früh treffen um sich am Heumarkt die Kante zu geben! Viel Spaß dabei!

Alaaf,

Euer Martin!

Sonntag, 1. November 2009

Mama Afrika

Sarima!

Afrika, so sagt man, sei die Wiege der Menschheit – vielleicht geht’s mir deshalb so gut hier! Ums gleich vorweg zu nehmen, diese Woche war wenig spektakulär, aber auch so eine alltägliche Woche hier ist fantastisch. Ich habe wirklich so eine „Dauerzufriedenheit“! Und so gibt es in dieser Ausgabe wenig zu berichten. Am Montag war ich mit unseren Schweizer Freunden und einem Herero namens Otto in Katutura, dem Armenviertel von Windhoek unterwegs. Leider mit wenig Zeit, aber es ist immer wieder erstaunlich, wie dieser Stadtteil im Unterschied zur Innenstadt lebt! Ist Windhoek doch eigentlich ziemlich europäisch, spielt sich in Katutura ein ganz anderes viel afrikanischeres Leben ab, doch die Armut merkt man durch die pure Lebensfreude den wenigsten an. Eindrücklich sind die kleinen Blechhütten, vor fast jeder qualmt es, weil sich die Familien, die hier auf engstem Raum zusammenleben, etwas kochen. Die Stunde, mehr wars leider nicht, habe ich wieder sehr genossen.


YES-JA ERLEBNIS: Gazza gewinnt den Channel O Music Video Award – BEST KWAITO in Südafrika!

Nachdem letzten Sonntag sein 25jähriger Schützling Roger (http://www.youtube.com/watch?v=GpUmBlGc_2Q) , den wir hier auch schon zwei Mal getroffen haben und sein Co-Produzent Julius Spiegel bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen sind, hat er diesen Erfolg noch mehr verdient!!! Auf der Trauerfeier war ich übrigens auch – ganz schön und afrikanisch gewesen. Mit viel Gesang – sicher mehr als 500 Leute sangen Amazing Grace… Wunderschön!


BILD DER WOCHE: Auf dem Bild der Woche seht ihr heute v.l. Otto, Maurice, Leonard und Venomassa. In der Mitte den Oryx, den mein Vater vor zwei Wochen geschossen hat. Zu Übungszwecken schneiden und verarbeiten die Studenten das Fleisch nämlich so oft es geht selbst!

Am heutigen Sonntag haben wir dann noch den Geburtstag von Isabella, der zweiten Hauswirtschaftslehrerin gefeiert. Nur fehlte das Geburtstagskind. T.I.A. – This is africa!

Niemand weiß wo sie ist, aber die Sache mit der Pünktlichkeit ist hier was ganz eigenes… Das ausgiebige Frühstück tat aber trotzdem gut.

Ich wünsch Euch was,

Euer Martin

Donnerstag, 29. Oktober 2009

NamFeelingKurve WOCHE 5,6 und 7


Die NamFeelingKurve konstant auf 9! Nehmts Euch zu Herzen: "Müsst ihr unbedingt erleben hier"

Sonntag, 25. Oktober 2009

Der Gepard mit drei Beinen


Grüezi miteinand,

viele dunkle Wolken, Gazzas Büro in der Bismarck-Straße, zwei Mal die Ortseinfahrt von Okahandja, nette Schweizer, eine spektakuläre Zebraherde und einen Gepard mit nur drei Beinen – diese Woche hab ich wieder ne’ Menge gesehen.


DAS FIESESTE TIER DER WOCHE (neue Kategorie) Rote Wespen – Freitag einen bösen Stich in den Nacken bekommen!


Die Woche begann mit einem Ausflug des ATC nach Okahandja – Donnerstag gabs, weil’s so schön war, gleich noch einen. An diesem Tag redete Stephen Barrow gefühlte 21 Stunden über Effective Microorganisms – die Nacht zuvor war jetzt nicht sooo kurz und der Vortrag – obwohl nicht uninteressant – recht anstrengend. Jedenfalls: Wenn ihr Fragen zu „EM“ habt – nachdem ich gefühlt drei Nächte hintereinander davon geträumt habe – bin ich Experte auf dem Gebiet.


KULINARISCHES HIGHLIGHT: (diesmal nicht mein Highlight, sondern das der ATC’ler) Cordon bleu in der Okahandja Lodge – als Dessert: Eis mit frischen Erdbeeren. (haben die noch zwei Tage später von geschwärmt….)


Mittwoch war ich mit einem Doku-Team aus Deutschland in Windhoek unterwegs. Für die Expo 2010 in Shanghai und fürs ZDF drehen die derzeit eine Dokumentation mit dem Arbeitstitel „Cool oder Uncool – Jugendkultur in fünf Partnerstädten von Berlin“. Windhoek ist eine davon. Zusammen waren wir bei Gazza und später noch beim ATC und bei uns zum Essen. Sehr nett gsi. Apropos:


Seit Donnerstagabend sind unsere Schweizer Freunde, die Eglis zu Gast in Namibia – gemeinsam mit ihnen haben wir eine wunderschön rennende Zebraherde auf Krumhuk gesehen und auf Düsternbrook, der ältesten Gästefarm Namibias, Geparde und Leoparde. Den Drive habe ich zwar nicht mitgemacht – in der Zeit bin ich aber mit Julia und Sophia durchs Gelände gelaufen, gucke nach links, sehe ein umzäuntes Gebiet und einen Gepard unter einem Baum chillen. Als dieser aufstand und sich uns näherte, waren wir schockiert. Franz (oder Franzi, falls Weibchen), hatte nur drei Beine. Mein erster Gedanke: Ich will spenden. Ehrlich! Für eine Prothese oder so etwas. Diese Raubkatze tat mir so leid. Aus ihrem schon großen Käfig starrte sie auf potentielle Beute und kann nichts machen, nicht mal, wär der Zaun weg. Ein Jammer.

Also: Sammelt!

Euer Martin


Dienstag war Stromausfall auf Krumhuk, daher keine NamFeelingKurve. Ab sofort, aufgrund Zeitmangels nur noch Donnerstags und Sonntags Blogeinträge. Jede Woche Donnerstag im Wechsel NamFeelingKurve und PersonalityBox und Sonntags wie gewohnt den Bericht aus Windhoek.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Peng! 21,8 Kilo

Wa aluka,

eines der ersten Dinge an die man sich in Namibia offenbar gewöhnen muss sind die - Farmer. Hier ist es natürlich wie überall: Es gibt solche und solche.

An die Krumhuker Farmer Ralph und Ulf beispielsweise kann man sich sehr leicht und gerne gewöhnen. Der eine wirkt vielleicht manchmal was knurrig, der andere ist eher der besonnene Typ Farmer. Beide sind aber mit dem Herzen dabei und denken über den kommerziellen Erfolg hinaus.

Beim Farmertreffen des „Windhoeker Farmervereins“ am vergangenen Mittwoch bei uns im Agricultural Training Centre habe ich auch andere kennen gelernt. Sau unwohl hat sich der Martin dort gefühlt. Denn die alteingesessenen Farmer, die offensichtlich ihre Farmen seit der Kaisergeneration hier haben, wirkten auf mich teils wie hängen geblieben in dieser Zeit.


KULINARISCHES HIGHLIGHT: Amarula, Amarula, Amarula – rula, rula!


Der Höhepunkt - als eine Frau, die 21,8 Kilo Braaifleisch brachte, nachher wie von der Tarantel gestochen in die Küche schritt, in der unsere Mädels das Fleisch schneiden sollten und dort anfing zu behaupten das Fleisch gestohlen worden sei. Sie bestand auf ein erneutes Wiegen. Dumm für sie, dass es nach wie vor exakt 21,8 Kilogramm waren. Anstatt sich zu entschuldigen fing sie nun an zu wettern: Die Leute seien unfähig das Fleisch zu schneiden und überhaupt habe niemand eine Ahnung etc.

Mit diesem Erlebnis habe ich erstmals eine sehr unangenehme Seite in diesem Land kennen gelernt – dennoch: Es gibt auch Farmer, die der Landbauschule vorher skeptisch eingestellt waren, nun aber sehr wohl die positiven Effekte schätzen und den Studenten sogar Fleisch gespendet haben.


YES-JA ERLEBNIS: Caro und Ferdi sind seit Montag wieder im Land!


Am nächsten Tag hieß es: Wenn der Vater mit dem Sohne einmal ausgeht – in den Busch zum jagen! Der tote Oryx stand ja noch aus. Donnerstag gegen 18:30h machte es das erste Mal Peng. Mein Vater traf den Gemsbock zwar, doch der wackere Bursche machte sich noch mal auf. Etwa eine Stunde später sollte es noch mal knallen. Denn als es zu Dunkel war, konnten wir nicht weitersuchen und mussten den Heimweg antreten. Dort angekommen, stellten wir den offenen Land Rover dahin wo er gehört, nämlich in Ralphs „Garage“.

Papa entlud die Wumme, im sicheren gewissen drei Patronen im Magazin zu haben. Nunja – es sollte sich rausstellen: Es waren derer vier! Mein Vater, er saß hinten, ich vorne, drückte ab und im nächsten Moment hatte ich taube Ohren und ein konstantes Piepsen im Trommelfell. Bäng! Ralphs Wellblech hat nun ein Loch, aber wir haben überlebt, die Waffe war nach oben gerichtet. Gott sei Dank. Als der Gemsbock am nächsten morgen dann Tod aufgefunden wurde, war alles super und jeder glücklich.


Apropos Peng und so: Ich glaub ich hab ein neues Hobby gefunden. Mit dem Luftgewehr Baboons abknallen. Baboons – das sind die dunklen, namibischen Paviane, die sich’s normalerweise immer an der Straße gemütlich machen. Neuerdings kommen sie auch aufs ATC Gelände und das sollten sie lieber nicht mehr wagen, denn dann steh ich ab jetzt bereit. Man kann sie ja nicht damit töten, aber weh tun wird ihnen ein Treffer schon und das soll er ruhig…

Drückt mir die Daumen, dass mir noch mal einer vor die Flinte spaziert.

Ebenso am Samstag war wieder mal time to celebrate! Gazzas Channel O Nomination Party im Zoopark stand an – diesmal mit Ausnahme einiger Räubereien, ging alles friedlich zu!

In diesem Sinne: Alles beste!

Euer Martin


DIE PERSONALITY BOX AUCH NUR NOCH ALLE 14 TAGE. DIE NÄCHSTE AUSGABE ERST AM 29.10.2009

Sonntag, 11. Oktober 2009

Das "Quickly-Kudu-Problem"

Moin, Moin,

Krumhuk liebt Party. Letzte Woche Ees, diese Woche schon wieder celebration. Mit der ganzen Farm wurde am Samstag (anstatt Deutschland-Russland zu gucken – yes ja WM 2010 – wir kommen und ein Grund mehr für Euch nach Afrika zu stürmen) gefeiert. Wirklich nett ist das gewesen. Der Höhepunkt als die kleinen Farmkinder begonnen haben zu singen. Unglaublich schön!

Man könnte meinen der Alltag hält Einzug hier in Namibia –und obwohl das in manchen Bereichen vielleicht schon so sein mag, kann man das doch nicht sagen. In Namibia scheint ständig irgendwas los zu sein. Immer ist alles anders als man glaubt, es gibt weniger diese Berechenbarkeit „heute das – morgen dies – übermorgen das andere“. Hier lebt man im Hier und Jetzt und planen kann man quasi vergessen.

In der vergangenen Woche wurde dennoch was geplant. Zwei Geburtstage an einem Tag. Mein Papa und Chrisi von Borstel (immernoch meine Mit-Prkatikantin) feierten am Freitag. Der eine hier, die andere später noch in Windhoek, wo an diesem Freitag, da vermutlich Anfang des Monats, nicht so viel los war. War aber dennoch schön.

Heute war noch jagen auf Krumhuk angesagt. Die Mäuler im ATC müssen nämlich gestopft werden und weil da grade Not ist, heißt es schleunigst: Oryx töten, Oryx aufschneiden, Oryx essen.


ALTES NAM-SPRICHWORT VOL.6: „Alta, Du bis so lellek!“


Mit meinem Vater und Mathias, einem der wenigen noch echten Buschmännern (Donnerstag mehr in der PERSONALITYBOX), ging es los. Es ist schon verrückt mit Mathias auf Pirsch zu gehen. Plötzlich bleibt er stehen, läuft langsam weiter wie Monk, guckt, bemerkt kurz „da – Hyänenspuren“ und deutet nach links, dort seien Oryx-Bullen. Vorgegeben war nämlich: Nur Oryx-Bullen zum Abschuss freigegeben. Diese Vorgabe wies sich als sehr schade heraus, denn etwa 10 Minuten standen wir einem so was von schönen und mächtigen Kudu-Bullen Auge in Auge, doch der durfte nicht geschossen werden, sonst nimmt man den Jägern Trophäen weg. Als er sich dann irgendwann entschied doch weg zu laufen, tauchten plötzlich, aufgeschreckt vom Kudu doch viele Oryx auf. Da es der Kudu-Bulle dann plötzlich doch zu eilig hatte, war die Chance, die Gemsböcke zu erlegen dahin. Mathias nannte das ein „quickly-Kudu-Problem“. Am Dienstag früh morgens soll ein neuer Versuch gestartet werden – diese 3 Stunden auf der Farm waren aber wieder einfach zum träumen schön – Geländewagen fahren eingeschlossen.

Euch eine schöne Woche, bis Donnerstag!

Martin

Donnerstag, 8. Oktober 2009

DiePersonalityBox - Springbock Emo


Das einsamste Wesen auf der Farm und womöglich ganz Namibias ist ein Springbock. Völlig isoliert vom Rest seiner Artgenossen lebt Emo auf bescheidenen 100m².

Quasi im Vorzimmer der goldenen Aue ruht und grast er täglich ohne jeglichen Anschluss an die zivilisierte Welt der restlichen Truppe. Immer an der gleichen Stelle, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit. Das macht ihn sympathisch und sein Anblick lässt alle Herzen höher schlagen, obwohl das eigentlich sicher nicht in seinem Sinne ist.

Dennoch: Über die Gründe des jämmerlichen Dahinvegetierens streitet man sich auf der Farm. „Der hat scheiße gebaut und musste raus aus der Gemeinschaft“ argumentieren die einen. Die anderen sagen es handle sich bei Emo um einen Verschwörungstheoretiker, vor dem alle flüchten, weil seine Prophezeiungen schlecht für das Kharma des restlichen Tierbestandes seien. Es gibt sogar welche die meinen, Emo sei ein Überbleibsel aus der deutschen Kolonialzeit – Kaiserreich und so. Er genieße daher nicht allzu große Beliebtheit. Der Großteil, zu dem auch ich gehöre glaubt aber schlicht und einfach er ist vom Naturell halt das was man bei uns einen „Emo“ nennt. Deshalb heißt er schließlich auch so – und der Name - das ist bekannt, kommt nie von irgendwo!

Mehr Informationen jeden Sonntag und alle 14 Tage Dienstags gibt’s die NamFeelingKurve.

Dienstag, 6. Oktober 2009

NamFeelingKurve WOCHE 3&4


Von 4 auf 8 in zwei Wochen. Freunde, et jeiht rauf!
Man is das lekka hier!

Sonntag, 4. Oktober 2009

Nam Flava

Yes-Ja Nam-Freunde,

in Namibia ticken die Uhren anders – und das ist auch gut so. Dennoch war Ees (www.eesy-ees.com) am gestrigen Samstag für 11 Uhr angekündigt, schließlich stand er aber erst um 14.15 Uhr auf der Matte, was aber gar nicht schlimm war. Er hat auf Krumhuk Teile seines neuen Musikvideos „Again N Again“ aufgenommen, Jung und alt auf der Farm hatten gaudi, Ees die Bilder, die er sich vorgestellt hatte – in sofern ein voller Erfolg. Und jetzt sind einige von uns bestimmt auch zu sehen. Im Netz und auf allen Musiksendern dieser Welt ;)


ALTES NAM-SPRICHWORT VOL.5: „Imma bikkie Käse auf’n Braai ettan“

In der nächsten Woche werde ich schon befördert, Freunde! Zum Minister für „Computer-Technologie und soziales“. Denn die Computer sind nun angekommen und alle sind heiß drauf endlich mit den Mühlen zu arbeiten. Mich eingeschlossen, des wird sicher nett.

Die Wochen hier in Namibia gehen so unfassbar schnell vorbei. Ratz Fatz is auch schon wieder Wochenende und bei dem Gedanken, dass ich von so schnell vorbeirauschenden Wochen, nur noch weniger als 50 habe, beunruhigt mich.

Was anderes, was mich beunruhigt: Seit nun etwa 2 Wochen Träume ich wie beklopp. In Deutschland eigtl. nur selten geträumt, träume ich hier unter dem atemberaubenden Sternenhimmel und dem derzeit sicher Einflussnehmenden Mond quasi komplett durch. Und was für nen Schmarn. Heidis Hundebabys, die noch ganz klein sind, werden in meinen Träumen in ihrer Form unverändert – etwa 7mal größer und sehen dadurch aus wie kleine Monster oder ich werde in der Nacht im Auto überfallen und mit zwei Waffen bedroht – so realistisch, dass ich das Schießpulver riechen kann. Hinzu kommen Träume von weiteren belanglosen Situationen. Et is verrück’!


KULINARISCHES HIGHLIGHT: 7-Gänge Menu im „Gathamann“ – Von A wie Austern bis Z wie allerZartestes Springbock-Filet. Dazu Champagner, zwei Weißwein Sorten, ein roter, einmal Port mit dicker Käse-Platte und dem traditionellem Espresso zum Abschluss. Danke Hanno! Afrika=Europa, oder besser!


Das Kontrast-Programm gabs schon am nächsten Morgen und die Qual der Wahl: Porrage oder Milipap. Letzteres habe ich gezwungenermaßen mittlerweile probiert: Wie drück ich’s am Geschicktesten aus? Nicht so lekka…

Gibt aber durchaus Leute, die das mögen. Fabian, mein Mit-Praktikant kocht sich’s freiwillig – morgens, mittags und abends.

Kapier’ ick nich, raff ick wieda nich – muss ick aber wohl auch nich!


Euch ne Bomben-Woche!

Viele Nam-Grüße,

Machtin

Donnerstag, 1. Oktober 2009

DiePersonalityBox - The black Alva



„Die schwarze Alva“ heißt im richtigen Leben Unumueni Kandirikirira – zugegeben, kein leichter Name. Dankenswerter Weise ähnelt sie auf so verrückte Art und Weise Alva Brodesser, dass ich sie prompt nur noch „The black Alva“ nenne, weil sie – vorausgesetzt sie wäre weiß, eine Zwillingsschwester von Alva sein könnte. Weiß nicht ob da irgendeine schwedische Kreuzung im Stammbaum von Familie Kandirikirira existiert – muss ja, eigentlich.

Alva wird im ATCK in der Hauswirtschaft ausgebildet. Wenn Alva und ihre Kolleginnen lächeln geht die Sonne auch an düsteren Tagen wie diesen auf. Meistens hat sie eine Haube auf dem Kopf, denn sie salzt u.a. das Essen, welches ich täglich verzehren darf.

Im Prinzip ist Alva eine sehr ruhige und angenehme Zeitgenössin und ihre Anwesenheit im ATC möchte ich nicht missen.

Alva ist 22 Jahre jung und bereits Mama von einem Kind. Man hat mir erklärt das sei hier halt so. Gibt mehrere die entweder schon ein Kind haben oder eines erwarten.

That’s Africa.

Mehr Informationen jeden Sonntag und ab jetzt nur alle 14 Tage Dienstags die NamFeelingKurve

Sonntag, 27. September 2009

Bei Regen: Dach drauf!


Guten Tag,

ja , diesmal ein deutscher Gruß aus Afrika – nicht ohne Hintergedanken. Denn diese Woche stand unter einem Thema, dass man nur zu gut aus Deutschland kennt. Viel ging um den guten, alten Regen.

ALTES NAM-SPRICHWORT VOL.3: „Afrika – Ich hör den ruf der Trommeln“

Im Normalfall freut man sich hier über ihn – ausgenommen – und da kommen wir zur Crux der Geschichte, man baut gerade ein Haus aus Lehm und das Dach ist noch nicht drauf.

Vor 3 Monaten bestellte mein Vater eines, am vergangenen Montag kam es endlich in Namibia an, als sich am Himmel schon düstere Wolken auftaten und in Deutschland schon die Regenschirme aus ihren Vorrichtungen gekramt worden wären. Das neue Problem: Die Dach-Firma hat nur einen Fahrer, der sich an diesem Montag in den Urlaub verabschiedet hatte. Von nun an hieß es hoffen, dass es nicht zu sehr regnet. Für die erste Regenzeit ist es eigtl. noch zu früh. Und tatsächlich: Montagabend tröpfelte es nur. Dienstag und das Dach kam immer noch nicht, in der Nacht wache ich von den Regentropfen auf, die stürmisch auf unser Dach im alten Haus plätschern. Gott sei Dank nur für etwa 4 Minuten. Das reicht noch nicht um was zu zerstören. Aber wo bleibt das Dach? Am Mittwoch konnte mein Vater jemanden organisieren, der einen LKW zur Verfügung stellt und das Dach liefert. Doch die coole Bauleitung (die haben die Ruhe weg – herrlich!) hält es noch nicht für nötig das Dach zu installieren. Wieder am Abend beobachte ich ein sagenhaftes Blitz-Schauspiel. So viele Blitze auf einmal habe ich glaube ich noch nie gesehen. Der große Regen zieht hauchdünn am Haus vorbei – das Wetter kann hier örtlich so unterschiedlich sein. Gott sei Dank! Seit Donnerstag scheint wieder die Sonne und das Dach ist nun fast komplett auf dem Haus installiert.


KULINARISCHES HIGHLIGHT: Selbsterlegtes Gnu-Steak (Medium) an Rotkraut und Nudeln mit frischem grünen Salat an Joghurt-Sauce.


Hinter mir liegt eine relativ unspektakuläre Woche. Ich könnte jetzt von einsamen vier Stunden in einer Windhoeker Shopping-Mall erzählen oder vom St.Martins-Markt der Waldorf-School Windhoek – aber das lasse ich mal. Stattdessen starte ich einen Aufruf, den mir die Jungs vom ATC aufgebrummt haben. Fast jeder vor Ort sucht scheinbar händeringend eine deutsche Freundin. Mädels, wer also interessiert ist an namibischen Männern Anfang 20 – bitte mit mir Kontakt aufnehmen. Ich soll ihnen deutsche Freundinnen besorgen – im Gegenzug hätten sie viele Namibierinnen für mich, heißt es –wollen wir mal sehen!

Die Arbeit macht immer mehr spaß – letzte Woche war ich zwar mehr im Büro, als draußen – aber die Büroarbeit ist super, obwohl es ziemlich viele Zahlen sind, die man da vor sich hat – und mit Zahlen, lieber Herr Hahne, hab ich’s ja eigentlich nicht so ;-)


DAS VERMISSE ICH: Einfache Informationsbeschaffung. Die ist hier aktuell noch was schwer. Außer meinen abendlichen Ausflügen in die Praktikanten-Küche von Chrisi und Fabi wo es relativ schnelles Internet gibt, bleiben mir noch nicht viele Möglichkeiten mich über Lage der Welt zu informieren. Beispiel Bundestagswahl. Habe im Vorfeld nicht viel erlebt. Mit Glück das TV-Duell gesehen – ansonsten nada mitgekriegt. Glückwunsch an dieser Stelle an die SPD. Immerhin die 20% gepackt.


Die nächste Woche wird wieder bombastisch – und laut: Kommenden Samstag ist Krumhuk Drehort für Ees’ neues Musikvideo.

Mit freundlichen Grüßen, bis Dienstag zur NamFeelingKurve (versprochen es geht wieder rauf)

Euer Martin.


p.s.: Ab sofort ohne Ankündigungen jeden Donnerstag die PERSONALITYBOX. Die nackte Wahrheit über meine Mitmenschen in Nam. Der Chef, die Mitpraktikantin und co. im gnadenlosen Check! Donnerstags neu!