Sonntag, 6. Dezember 2009

Das Christoph Hahne Feeling


Moin,

hier schreibt ein deprimierter Martin! Denn diese Zeilen hätten auch gut und gerne aus Kapstadt kommen können. Doch der Mainliner, mit dem meine Mit-Praktikanten am Freitagabend gen Südafrika zum Zwischenseminar gereist sind- ist ohne mich gefahren. Das hängt, wie vergangene Woche angesprochen mit meinen Visa-Problemen zusammen.

Die Behörden arbeiten hier einfach noch hundert Mal langsamer als in Deutschland!!! Mich trifft aber auch zumindest eine Teilschuld, weil ich etwas später war mit meinem Antrag, als Fabian und Chrisi, die jetzt fahren konnten! Das ist gleich aus mehreren Gründen furchtbar bitter! Einerseits hatte ich mich jetzt doch arg auf das Seminar gefreut, nachdem das Vorbereitungsseminar kult-verdächtig gut war (Vielleicht wird’s noch was von 17.-21. Dezember)! Des Weiteren hat mich Kapstadt immer schon gereizt und das wäre mal ne prima Möglichkeit gewesen diesen Flecken Erde zu betrachten!

Macht Euch auf einen Sturzflug der NamFeelingKurve am Donnerstag gefasst – bin in keiner guten Verfassung! Zudem bin ich nach knapp 3 Monaten erstmals richtig angenervt von der Dauerhitze hier! Mittlerweile schließe ich die Hoffnung nach dunklen Wolken und Regen in meine Gebete ein.


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Abseits der schlechten Nachrichten habe ich in der letzten Woche dann doch eine wichtige Erfahrung mehr gemacht. Ich habe nur 5 Monate nach dem Ende meiner Schulzeit die Seiten gewechselt! Ich hätte diesen Eintrag auch das Jutta-Röttgerding- oder das Ute-Klinke-Feeling nennen können, aber weil auf den Tischen der Schüler Taschenrechner lagen, passte das Hahne-Feeling am Besten. Ich habe nämlich tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben eine Klausur überwacht. 1 Stunde von 3 ½ saß ich mit strengem Blick und aufmerksam wie ein Erdmännchen vor den Studenten! Was kamen da nicht für grausame Erinnerungen hervor, als sich Hendrik, Susi und co. irgendwas aus den Fingern saugten. So erging mir das früher auch – aber hiermit ist klar: Als „Lehrer“ hat man echt die gechillteste Zeit, wenn ich das jetzt mal so vergleiche…

Ok, ok – korrigieren musste ich das ganze nicht und die Entscheidung, wer diesen Ort am nächsten Mittwoch verlassen muss (8 aus 17), muss ich auch nicht treffen – insofern habe ich auch einfach nur einen kleinen Teil des „Being teacher“ erfahren – aber der war ganz angenehm.

Der nächste Dienstag wird dann sicher tränenreich. Denn wie gesagt. 8 von 17 Landwirtschaftsstudenten müssen das ATC verlassen. Das wird deshalb schon so hart, weil die hier wirklich ein zweites Zuhause gefunden haben und jetzt wieder in ein Leben zurück geschossen werden, wo man wirklich nicht weiß, was aus ihnen wird! Die anderen bleiben noch ein Jahr und werden dann ihre Ausbildung hoffentlich erfolgreich abschließen!

Ab 9. Dezember sind 4 Wochen Sommerferien – und ich werde wahrscheinlich ins Kühemelken eingeweiht!

Einen schönen zweiten Advent!

Martin

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Wunderschönes Foto von Dan

Hannelore hat gesagt…

Mit großem Interesse habe ich deinen Bericht gelesen. Bei der Entscheidung, wer bleiben darf zum Weiterstudieren, wünsch ich dir viel Glück. Abschied ist schon traurig. Vor allem in einem Land, wo man soviel Optimismus kennenlernt! Alles Gute