Sonntag, 18. Oktober 2009

Peng! 21,8 Kilo

Wa aluka,

eines der ersten Dinge an die man sich in Namibia offenbar gewöhnen muss sind die - Farmer. Hier ist es natürlich wie überall: Es gibt solche und solche.

An die Krumhuker Farmer Ralph und Ulf beispielsweise kann man sich sehr leicht und gerne gewöhnen. Der eine wirkt vielleicht manchmal was knurrig, der andere ist eher der besonnene Typ Farmer. Beide sind aber mit dem Herzen dabei und denken über den kommerziellen Erfolg hinaus.

Beim Farmertreffen des „Windhoeker Farmervereins“ am vergangenen Mittwoch bei uns im Agricultural Training Centre habe ich auch andere kennen gelernt. Sau unwohl hat sich der Martin dort gefühlt. Denn die alteingesessenen Farmer, die offensichtlich ihre Farmen seit der Kaisergeneration hier haben, wirkten auf mich teils wie hängen geblieben in dieser Zeit.


KULINARISCHES HIGHLIGHT: Amarula, Amarula, Amarula – rula, rula!


Der Höhepunkt - als eine Frau, die 21,8 Kilo Braaifleisch brachte, nachher wie von der Tarantel gestochen in die Küche schritt, in der unsere Mädels das Fleisch schneiden sollten und dort anfing zu behaupten das Fleisch gestohlen worden sei. Sie bestand auf ein erneutes Wiegen. Dumm für sie, dass es nach wie vor exakt 21,8 Kilogramm waren. Anstatt sich zu entschuldigen fing sie nun an zu wettern: Die Leute seien unfähig das Fleisch zu schneiden und überhaupt habe niemand eine Ahnung etc.

Mit diesem Erlebnis habe ich erstmals eine sehr unangenehme Seite in diesem Land kennen gelernt – dennoch: Es gibt auch Farmer, die der Landbauschule vorher skeptisch eingestellt waren, nun aber sehr wohl die positiven Effekte schätzen und den Studenten sogar Fleisch gespendet haben.


YES-JA ERLEBNIS: Caro und Ferdi sind seit Montag wieder im Land!


Am nächsten Tag hieß es: Wenn der Vater mit dem Sohne einmal ausgeht – in den Busch zum jagen! Der tote Oryx stand ja noch aus. Donnerstag gegen 18:30h machte es das erste Mal Peng. Mein Vater traf den Gemsbock zwar, doch der wackere Bursche machte sich noch mal auf. Etwa eine Stunde später sollte es noch mal knallen. Denn als es zu Dunkel war, konnten wir nicht weitersuchen und mussten den Heimweg antreten. Dort angekommen, stellten wir den offenen Land Rover dahin wo er gehört, nämlich in Ralphs „Garage“.

Papa entlud die Wumme, im sicheren gewissen drei Patronen im Magazin zu haben. Nunja – es sollte sich rausstellen: Es waren derer vier! Mein Vater, er saß hinten, ich vorne, drückte ab und im nächsten Moment hatte ich taube Ohren und ein konstantes Piepsen im Trommelfell. Bäng! Ralphs Wellblech hat nun ein Loch, aber wir haben überlebt, die Waffe war nach oben gerichtet. Gott sei Dank. Als der Gemsbock am nächsten morgen dann Tod aufgefunden wurde, war alles super und jeder glücklich.


Apropos Peng und so: Ich glaub ich hab ein neues Hobby gefunden. Mit dem Luftgewehr Baboons abknallen. Baboons – das sind die dunklen, namibischen Paviane, die sich’s normalerweise immer an der Straße gemütlich machen. Neuerdings kommen sie auch aufs ATC Gelände und das sollten sie lieber nicht mehr wagen, denn dann steh ich ab jetzt bereit. Man kann sie ja nicht damit töten, aber weh tun wird ihnen ein Treffer schon und das soll er ruhig…

Drückt mir die Daumen, dass mir noch mal einer vor die Flinte spaziert.

Ebenso am Samstag war wieder mal time to celebrate! Gazzas Channel O Nomination Party im Zoopark stand an – diesmal mit Ausnahme einiger Räubereien, ging alles friedlich zu!

In diesem Sinne: Alles beste!

Euer Martin


DIE PERSONALITY BOX AUCH NUR NOCH ALLE 14 TAGE. DIE NÄCHSTE AUSGABE ERST AM 29.10.2009

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