Sonntag, 16. Mai 2010

Das Giraffen-Land

Ferien sind schon ne tolle Erfindung – und in dieser Zeit wird mir klar, welch Privileg das ist, seinen Freiwilligendienst im Ausland abhalten zu dürfen! Noch dazu in einem Land, was alle Kindheitsträume erfüllen kann. Beispielsweise die Freude an wilden Tieren.

Ich habe ein neues ‚Mit-Lieblingstier’… Von nun an schmückt auch die Giraffe meine TOP 3, die ergänzt werden durch Gepard und Zebra.

Auf Hannos-Mega-Riesig-Farm ‚Ermo’ hast Du sogar eine Garantie auf sie zu stoßen, denn hier wimmelt es nur davon. Wo man hinguckt, ranken die langen Hälse hervor – und ich könnte stundenlang da stehen und den Giraffen zuschauen…

Ich habe heute noch einen persönlichen Rekord aufgestellt. Noch nie war ich in Namibia höher als heute in Opuwo – einer minimalistischen Kleinstadt im Nordwesten Namibias – wo Afrika wieder ganz anders ist. Auf der Fahrt dorthin, mitten durch kommunalstes Gebiet ist mir aufgefallen wie schwer es ist, das ‚wahre Afrika’ zu definieren. Denn regional unterscheidet sich dies teils so gravierend, dass ich mittlerweile ganz arg viele ‚wahre Afrikas’ kenne, die dann vermutlich zusammen irgendwie ‚Afrika’ ergeben.

Heute habe ich das Hütten-Afrika kennen gelernt. Endlose leere, Rinder, die den Highway kreuzen, wenn Du grad 120 Stundenkilometer drauf hast. Dazwischen, Tipi-Dörfer mit Lehmhütten, nackte Himbas, absolute Armut. Irgendwie umgab mich bei der Durchfahrt ein komisches Gefühl und ich habe mir gedacht – was macht man, wenn man in Opuwo lebt… Es ist irgendwie trostlos und ich merke wie dankbar wir sein können, so aufgewachsen zu sein, wie wir es sind und was wir daraus für Perspektiven haben…

Kandundu, der ATC Student, den wir dort abgeholt haben um ihn auf Ermo zu seinem Praktikum zu bringen sieht das was anders. Er mag Opuwo – es ist seine Heimat, er hat Familie und Freunde dort – und: Er ist nichts anderes gewöhnt.

MEIN WM-COUNTDOWN: NOCH 32 TAGE

Die erste Woche meines Projekts „Making WM-Stimmung“ stand jetzt mal unter schlechten Voraussetzungen, weil ich ja schon unterwegs bin hier im Norden. Da kenne ich jetzt nicht so viele Menschen und da ist dann meine Hemmschwelle noch recht groß auf Zakumi zu machen. Habs versucht, im Ermo-Stadium, dem Stadion der Farm, wo ich grad Hause – aber irgendwie war niemand da. Habe langsam Angst, dass Namibia die WM verschläft.

Deshalb wird schon bald die Vuvuzela ausgepackt und los geht der Spaß – schließlich ham wa nur noch einen Monat Zeit – dann beginnt die WM – und auch in Namibia sollte das vermerkt werden…

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